Meine erste Wohnung ... und die 12 Wohnungen danach

Das erste eigene Auto, die erste Wohnung ... alles ein wenig anders bei mir. Meine erste Wohnung war für Göttingen damals gar nicht so schlecht. Allerdings bin ich inzwischen sehr glücklich, dass ich ganz anders lebe als damals. Ich werde noch in den nächsten Tagen ein paar Skizzen und Grundrisse zeichnen, damit man sich die Wohnungen besser veranschaulichen kann.

Eigentlich plane ich auch ein Video dazu ... ich hoffe, ich komm bald zum drehen, eigentlich bräuchte ich momentan 4-6 Softboxen, da ich an 3 Locations momentan drehe.


Photo by Filip Gielda on Unsplash

2009 - Anfang 2012 - Der Schlauch
Meine erste Wohnung in Göttingen damals nannte ich den Schlauch, weil sie wirklich lang und dünn war. Wenn ihr Youtubevideos von 2010 seht, könnt ihr noch die weiße Wand hinter mir bewundern. Leider weiß ich nicht, ob ich je eine Roomtour gemacht habe. 
Falls ja, hat mein Ex das Videomaterial eh von meiner Festplatte gelöscht, die er bei der Trennung (wie auch meinen Nintendo DS, meine mp3 Player etc und meine rosa Bettwäsche) behalten hat. 
Auch, wenn die Wohnung nur aus einem Flur mit Pantryküche, einem verwinkelten Badezimmer und einem länglichen Zimmer am Ende bestand, mochte ich sie trotzdem irgendwie und hatte zahme Kaninchen vor meiner Haustür. Ich lebte im Erdgeschoss, die Wohnung war möbliert, ich hatte dennoch ein eigenes Regal da als Kleiderschrank. Allgemein war die halbe Wohnung mein Kleiderschrank. Ausgezogen bin ich eigentlich nur ungern, ich mochte, dass die Wohnung in Weende, aber nahe der Uni war und ich es nicht weit zu Supermärkten hatte. 
Mein damaliger Freund hatte damals den Bewerbungsschluss verpasst und kam zu mir nach Göttingen zum Studieren, nistete sich in meine Wohnung ein und wollte gerne mit mir zusammenziehen. Wir wohnten gemeinsam ca. 6 Monate in der Wohnung, es war die Hölle, weil er eben nichts zum Haushalt beitrug ... auch keine Miete.
Was mich sehr verwundert hat, ist, dass die Wohnung binnen weniger Jahre bis zu 500 Euro warm kostete. Inzwischen sind es nur noch 355 Euro. Ich habe damals 264 Euro mit 12 Euro Staffelmiete gezahlt.

2012 - Ende 2013 - das Jura Wohnheim
Günstiger habe ich glaube ich außerhalb meiner FSJ und WG-Suche-Zeit nicht gewohnt. Ich habe zusammen mit meinem damaligen Freund für warm, Internet und alles 340 Euro gezahlt, also 174 Euro mit irgendeiner Gebühr, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.
Einerseits habe ich die Lage sehr gemocht - ich habe direkt auf dem Campus gelebt, das können wohl die wenigsten Leute von sich behaupten. Und das Studententheater war mein Wohnzimmer und Getränkekühlschrank bei 60 Cent Mitarbeiterpreis. Andererseits gab es einige Dinge, die mir an dem Wohnheim nicht gefallen hatten - es gab oft Kühlschrankdiebstähle und Lebensmittelmottenbefall. Ein ausländischer Student auf meinem Flur lebte mit seiner Mutter zusammen in einem Zimmer, die gefühlt rund um die Uhr die Küche in Beschlag nahm. Und es gab Ausschüsse, die ich nicht so cool fand. Ich war eine Zeit lang im Garten-Ausschuss und die Leute pissed, weil ich Uni, Theater und Job hatte und ca. 20 Leute in dem Ausschuss waren, aber immer nur dieselben 3-4 Leute gearbeitet haben. Irgendwann war mir das zu blöd ... ich ging daher in den Finanzausschuss und habe da irgendwie zu dritt gearbeitet und hatte richtig Beef mit einem Typen, der heimlich Fahrräder, die repariert wurden, verkauft hat. Bis heute weiß ich leider nicht, wer genau es war, der mein Fahrrad in die Leine geschmissen hat, aber neben meinem Ex ist er ein guter Kandidat dafür, weil er ziemlich pissed war, dass wir als Finanzausschuss diese krummen Geschäfte nicht gut fanden.
Damals in der kargen Studentenwohnung habe ich mich sehr nach einer unmöblierten Wohnung gesehnt und sie bis heute nicht .... so ist das Leben.

November 2013 - beim Kumpel im leeren Zimmer
Aus dem Jurawohnheim bin ich nicht ganz freiwillig ausgezogen, aber es war für mein Leben eine Zeitenwende ... dann gab es Pleiten, Pech und Pannen - ich bin 2013 bis 2015  echt oft umgezogen und es war schwierig, all die Orte zusammen zu bekommen. Die Gründe dafür waren korrupte Vermieter, Messi-Freunde, Stalking, eine manisch-depressive Vermieterin, die mich zu ihrer Au Pair machen wollte ....
Den Anfang machte ein Kumpel von mir, der in einer Art WG wohnte, in der viele Zimmer frei waren. Mein damaliger Freund und ich waren damals schon längere Zeit getrennt, aber im Herbst 2013 wurde er wirklich seltsam und machte mir Angst mit seinem Verhalten. Daher konnte ich kostenfrei mit einer Tasche mit dem Nötigsten bei einem Bekannten einziehen, mit dem ich 2013 zusammen in einem Stück war. Alle Mitbewohner fanden das okay. Leider konnte ich nicht so einziehen, da mein Kumpel zu Dezember ausziehen musste. Ich glaube, er ist dann erst einmal selbst zu einem Kumpel auf die Couch gezogen.

Dezember 2013 - die WG, die dann doch nicht ging
Durch eine damals sehr enge Freundin und Arbeitskollegin hatte ich die Möglichkeit, eigentlich in eine coole WG direkt am Galluspark zu ziehen. Nicht allzu weit weg von meinem alten Schlauch. Mit den Zügen kam ich klar, die hört man fast überall in Göttingen. 
Was weder ich noch meine Freundin wusste: Ihre damalige Mitbewohnerin war schwanger und hatte ohne zu fragen die Kündigung für die Wohnung für 01.12.2013 eingereicht, letztendlich konnte meine Freundin noch bis 31.12. bleiben und die "nette" Eimitbewohnerin, die ich nie kennengelernt habe, hat ein Zimmer voller Schrott hinterlassen. Zu dritt haben wir die Wohnung noch aufgeräumt.

Dezember 2013 bis Februar 2014 - Alt-Weende
Bei all dem Hin und her kam mein damals bester Freund, zu dem ich leider den Kontakt verloren habe, als ich aus Göttingen wegzog, zuhilfe. Allerdings war das nichts für Dauer, denn auch er hatte eine 1-Zimmer-Wohnung, ähnlich wie mein Schlauch. Es war schon ziemlich weit außerhalb und irgendwie passte das nicht mit uns, mein damaliger Freund mutmaßte, er dass mein BF heimlich auf mich steht oder stand. Das würde zwar einiges erklären, aber naja ... nicht mein Problem. Wir haben eine schöne gemeinsame Zeit verbracht, aber es war gut, dass wir nie eine WG hatten.

ab Januar 2014 immer mal wieder - beim Messie
Es gab dieses Kapitel in meinem Leben, wo mich damals jeder fragte: "Warum bist du bitte mit DEM zusammen?" Und ich kann es bis heute nicht beantworten. Hormone? Sein Talent für Manipulation? Ich weiß es nicht. Es gab da diesen Menschen, den ich seit 2010 kannte, still, verträumt, Bücherwurm, ziemlich verplant. Und spätestens 2013 freundeten wir uns an. Sehr eng. So eng, dass Andere eifersüchtig wurden. Er war in mich verliebt und idealisierte mich - aber bis auf den Sex funktionierte in dieser Beziehung nichts und vielleicht nicht einmal das Liebesleben, weil er das als unmoralisch empfand. 
Im Nachhinein eine schwierige Episode in meinem Leben - er war sehr unordentlich, RTL2 Messe Show unordentlich und er konnte damals anfangs noch gut verbergen, dass es eben andere Menschen wie sein bester Kumpel, seine Mutter oder seine Sozialarbeiterin waren, die ab und zu Ordnung schaffen. 
Allgemein: Viele Lügen. Aber das soll nicht das Thema sein, sondern die Wohnung. Ich persönlich hätte die Wohnung nie genommen, sie war ein Albtraum. Ein kalter Flur mit Dusche im ehemaligen Speiseschrank und Klo, die im Winter so kalt sind wie der Flur und ich glaube, er hat für diese Wohnung in der Südstadt 400 Euro kalt gezahlt? Selbst warm wäre das wirklich zu teuer. Die Wohnung war allgemein ziemlicher Schrott und von Mäusen befallen, die im Keller nisteten und durch alte Schächte nach oben in die Wohnungen kamen.
Letztendlich war ich mit voranschreitender Zeit weniger und weniger in der Wohnung.

Frühjahr 2014 - Südstadt und viele Besichtigungen
Ma man meinem Ex2 vorwerfen, dass er ein Messie ist? Ja, meine andere leibe Freundin, bei der ich zeitweise in der Südstadt lebte, hat zwar auch nicht ihre Umzugskartons ausgepackt, aber sie hatte mit 2 Jobs auch einen Grund, kaum zuhause zu sein. 
In der Zeit habe ich viel gesucht und wenig gefunden.
Am ehesten hätte ich noch 12 qm genommen, Bad und Dusche wären eine Treppe hoch gewesen. Eben eine Oldschool Studentenwohnung. Im Nachhinein hätte ich sie wohl nehmen sollen.

Sommer 2014 bis Frühjahr 2015 - Elliehausen
Endlich fand ich eine Wohnung mit eigenem Bad, eigenem Zimmer, Klo und Küche gemeinschaftlich. 300 warm, aber eben in Elliehausen ... Mich hat es persönlich nicht gestört, dass ich den Hund mitbenutzen konnte, aber irgendwie war es kein Ort zum Arbeiten. Neben der Miete sollte ich Babysitten, zusammen kochen und Nachhilfe geben .... das fand ich nicht so lustig, insbesondere, als ich erfuhr, dass meine Vermieterin manische Phasen hat und dann wieder depressive. Mir war unwohl, dass so gut wie nie das Haus verließ und ich gemeinsam mit den Kindern mehrfach einkaufen war. Und letztendlich ging sie nie weiter als zum Zigarettenautomaten und stand oft den halben Tag im Garten, rauchte und starrte auf mein Zimmer. Ich kündigte die Wohnung, weil mir einfach unwohl war.

Frühjahr 2015 - Lost in Beienrode und ein Schlussstrich
Ich machte ein Praktikum bei einem Geschäftsmenschen, den ich von einem Nebenjob kannte und er bot mir an, bei ihm zu wohnen. Das war nur von kurzer Dauer, denn ich durfte den ganzen Tag ziemliche Drecksarbeit für ihn leisten und mir gefielen viele seiner krummen Dinger nicht. Dass er einfach Backwaren im Supermarkt aß ohne sie zu bezahlen war da das Geringste.
Als er mir dann irgendwann im Auto erzählte, dass er seinen Kumpel das Auto und Haus kaufen lässt, damit seine Ex in fünfstelligen Schulden versinkt, während er wieder großes Geld macht, war mich der Geduldsfaden gerissen. Ich packe all meine Sachen, ging ins Bett und ließ mich von meiner Mutter abholen. Ich redete nie wieder ein Wort mit diesem Kerl. Und Geld oder etwas Anderes für das Praktikum habe ich bis heute auch nicht gesehen.... 
Auf jeden Fall scheint sich seit damals auch nicht viel getan zu haben. Da ich eine FSJ Stelle hatte in Hannover, brach ich meine Zelte ab und jobbte weiterhin ...

2015 - Pendelei
Ja, irgendwann kommt der Punkt, da zieht man wieder bei den Eltern ein. Bei mir waren es nur 3 Monate und es echt schräg, dass ich manchmal bei Freunden übernachtete und eben von Cuxhaven nach Northeim zu meiner damaligen Arbeit pendelte.
Mein Ex2 und ich hatten eine Paartherapie bzw. eine Art Mediation hinter uns und mir wurde damals auch klar, dass er nicht Teil meines weiteren Lebens ist. Er hatte sich einfach zu viel geleistet. Er wollte das allerdings noch nicht wahrhaben. Bei meinen Erfreuenden funktionierte das mit dem Freunde bleiben nicht. Erst waren sie anhänglich, dann beeidigend und seit meiner Verlosung 2016 habe ich kein Wort mehr von ihnen gehört.

2015 - 2016 Südstadt Hannover
Das alles in Göttingen waren nur Wohnungen. Aber dann kam ein Zuhause. Ein Zuhause ist nicht, was da in den 4 Wänden ist, es ist ein Gefühl und ein Wohlfühlen. Und dieses Wohlfühlen ist jetzt auch mein Ehemann. 
Ende August 2015 bezog ich meine Mitarbeiterwohnung fürs FSJ und war zufrieden, nur das Bett war echt nicht so cool. Da noch ein Schlafsofa auf dem Flur stand, packten Jona und ich es um.
Jona und ich, das ist eine ganz eigene Geschichte - eine tolle Lovestory, Rosamunde Pilcher wäre neidisch. 
Die Küche und 2 der Mitbewohner waren eine Katastrophe. Auch die Kommunikation mit anderen Mitbewohnern wollte nicht so ... irgendwann flog eine und es wurde unser Gemeinschaftsraum, der eh ziemlicher Trümmer war, abgeschlossen. Letztendlich hatten wir aber die tollste Zeit dort, direkt zwischen Aegi und Marinestraße, mein kleiner Kiez. Bis heute komme ich in Hannover an und fühle eine Entspannung - wie nach Hause kommen. Das habe ich nicht mal bei meinen Eltern oder Schwiegereltern - dort ist mehr Urlaub. Aber Hannover ist mein Zuhause, ich liebe all das Grün, den Maschsee, an der Bult, der Wald bei Bemerode, Linden. All diese Orte sind Zeugen eines stressigen aber auch schönen Jahres, das einfach so viel entspannter war als die Jahre zuvor. Auch, wenn ich viel krank war, war das okay - ich  glaube, ich habe gelernt in dem Jahr, gut auf mich aufzupassen.

Sommer 2016 - Bemerode Hannover
Leider musste ich für die letzten 8 Wochen des FSJs umziehen in eine WG, da die Sommerferien so ungünstig lagen, dass wir Überschneidungen hatten. Ich war ehrlich gesagt nur 3-4x in der Wohnung, weil ich die meiste Zeit bei Jona geschlafen hatte, der ein Haus weiter wohnte ... ich meine, wir waren verlobt und sein Mitbewohner hatte nichts dagegen, in den WGs war eh ein Kommen und gehen. Ich weiß nicht, ich würde wieder nach Bemerode ziehen, weil der Marktplatz so süß ist. Es gab im Deka viel vegan einzukaufen, wir konnten zu Fuß zur Arbeit. Alles sehr schön! Aber ich hätte auch gerne weiterhin am Aegi gewohnt.

seit Herbst 2016 - irgendwo bei Bremen
Nach all der Zeit nun endlich ankommen - seit über einem Jahr haben wir eine recht große, möblierte Wohnung bei Bremen, pendeln nach Oldenburg und genießen den vielen Platz manchmal zu viel. Ich bin eigentlich am liebsten am Ausmisten und Aufräumen. Mein Kleiderschrank nervt mich ein bisschen. Das Ordnungssystem habe ich schon verbessert, aber es passt nicht so, wie ich es möchte.
Momentan wünsche ich mir weiterhin eine Wohnung, in der ich eine oder zwei Katzen halten und meine tollen Vintagemöbel endlich nutzen kann .... aber ich denke, das hat noch Zeit. Momentan möchte ich nicht as meiner jetzigen Wohnung ausziehen.
Wohnung 13 scheint meine Glückszahl zu sein. Man kann hier sehr gut arbeiten, die Vermieter sind super, die Lage gut und man hat es nicht weit zum Einkaufen, Schwimmbad, Natur, Denkmälern und fährt nur 10 Minuten zur Uni oder etwas länger nach Bremen.

1 Kommentar:

  1. Ich hatte viel Ärger, bis ich meine perfekte Wohnung gefunden hatte. Nun ist es aber fast perfekt. Bekomme bald noch meinen neuen Schrank nach Maß und einen handgefetrigten Couchtisch und dann werde ich mich richtig wohl fühlen <3

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